Bienenfresser im Bliesgau

Im Zuge der Klimaerwärmung tauchen in Deutschland und auch bei uns im Saarland zunehmend die Bienenfresser auf.

Bienenfresser brüten seit einigen Jahren bei uns im Bliesgau. Wenn wir bisher allerdings noch keine Informationen über die exotischen Vögel in die Öffentlichkeit gegeben haben, hat dies damit zu tun, dass wir einfach eine „Völkerwanderung“ an die Bliesufer einschränken wollen, um die Vögel beim Brüten (in Röhren in sandigen Steilhängen) nicht zu stören. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang auch, dass Kanu-Fahrten auf der Blies von Mitte April bis Mitte August, also in der Brutzeit, nach der Schutzgebietsverordnung verboten sind.

Die Farbenpracht des Bienenfressers wirkt exotisch. Die Bestimmung ist  leicht. Neben der auffälligen Farbe ist der Vogel auch in seiner Gestalt, dem Verhalten und dem Ruf einmalig. Das Brutvorkommen in Deutschland ist sehr zersplittert: Es gibt relativ wenig Brutpaare, die meist in warmen Regionen in der Vorderpfalz, am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg und in Sachsen-Anhalt in sandigen Steilhängen oder Böschungen brüten. Gejagt werden nicht nur Bienen, sondern auch andere fliegende Insekten. Zum Überwintern zieht der Bienenfresser etwa bis in den Süden Afrikas.

Das Foto stammt von Anfang August aus der Umgebung von Böckweiler. Dort haben Mitglieder unseres NABU-Vorstands einen Trupp von insgesamt 44 (!!) Bienenfresser auf einer Baumgruppe gezählt.

Foto: Markus Persch; Text: Hans Becker