Weißstörche verbringen den Winter normalerweise in Afrika, südlich der Sahara. Doch immer häufiger sparen sie sich den Zug und bleiben auch bei Kälte und Schnee bei uns. Der NABU möchte mehr darüber herausfinden und ruft darum wieder vom 1. November bis 31. Januar zum Melden von „Winterstörchen“ auf.
Jeder kann bei diesem Citizen-Science-Projekt mitmachen und helfen, Weißstörche besser kennenzulernen und zu schützen.
„Wir beobachten schon seit rund 20 Jahren, dass sich das Zugverhalten ändert“, sagt Bernd Petri von der NABU-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz, „Von den Vögeln, die das Mittelmeer früher westlich umflogen, bleiben inzwischen die meisten in Spanien. Dort verbringen sie den Winter und nutzen das Nahrungsangebot in Reisfeldern und auf großen Mülldeponien.“ Die Meldeaktion im vergangenen Winter hat gezeigt, dass mehrere hundert Vögel in Deutschland überwinterten.
Das veränderte Zugverhalten betrifft die westziehenden Störche. Die „Ostzieher“ treten immer noch die weite Reise über den Bosporus nach Afrika an.
Petri: „Natürlich spielt die Klimaerwärmung eine Rolle. In milden Wintern finden Weißstörche bei uns genug Mäuse, Würmer, kleine Fische und Abfall auf Mülldeponien.“ Gibt es genug Futter, ersparen sich einige den kräftezehrenden Zug, sind früher in den Brutgebieten und besetzen die besten Neststandorte. Sorge, dass die Störche erfrieren könnten, sind unbegründet. „Dem Storch macht die Kälte kaum etwas aus, da er einen natürlichen Daunenmantel trägt“, beruhigt Petri.
Mehr Infos und Winterstörche melden
nabu-naturgucker-beobachtungen.de/app/natur_nm.dll/Form1
Für Rückfragen:
Bernd Petri, NABU-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz, Tel. 0170 9033570, Bernd.Petri@NABU-Hessen.de